Wer Lust hat, unsere Insel Usedom einmal von der Wasserseite zu erkunden, sollte mal einen Blick auf die Website vom Segelschiff Weiße Düne werfen und nach spannenden Segeltouren Ausschau halten. Ein Erlebnis, dass Sie so schnell nicht vergessen werden… warum? Das lesen Sie in meinem kleinen Erfahrungsbericht.
Schon bei der Fahrt durch Neppermin, kann man beim Blick über das Achterwasser die Weiße Düne mit Ihren gewaltigen Masten am Hafen liegen sehen. Wie groß Sie wirklich ist, wird einem aber erst bei den ersten Schritten über den Seesteg, hin zum Topsegelschoner bewusst. Wie faszinierend eine Fahrt mit einem solch imposanten Segelschiff sein soll, erahne ich hier noch nicht. Erst einmal sehe ich jedoch in zwei nette Augen und einem freundlichen lächeln, welches mich direkt vor dem Schiff begrüßt und mich an Bord bittet. Natürlich nicht, ohne sich vorher als Kapitänin Jane vorzustellen – na dann kann es ja losgehen.
Immer diese Entscheidungen… wo soll ich nur sitzen!? Ich entscheide mich für einen gemütlichen Platz am Heck des Schiffes – direkt neben dem Steuerrad. Da kommt auch schon ein netter junger Mann mit einem Glas Sekt auf mich zu – ich lass mich natürlich nicht zweimal bitten, nehme die prickelnde Aufmerksamkeit dankend an und begebe mich in Richtung Schiffsmitte. Die Kapitänin stellt hier gerade Ihre Crew, sich selbst sowie Ihr Schiff kurz vor und wünscht allen einen schönen Abend – der Sekt schmeckt hervorragend – ich glaube, der Wunsch geht in Erfüllung.
Der Motor wird gestartet, die Leinen werden eingeholt und die Fahrt geht los. Langsam entfernen wir uns vom Steg und nehmen Kurs Richtung Zinnowitz. Meine Segelerfahrungen beziehen sich bisher auf 2 Touren mit einem kleinen Einmaster von einem guten Freund – da wir dort mehr schräg als grade durch das Achterwasser gesegelt sind, nahm meine Aufregung mehr und mehr zu! Wird mir übel werden? Schneiden wir in schräglage, mit diesem riesigen Schiff durch die Wellen vom Achterwasser? Die Segel werden gehisst – begleitet von den Geräuschen der Taue die über die Masten zischen – sowie den Wind der sich in den Segeln fängt. Langsam und ruhig schweben wir über das Wasser – puh, also ist segeln nicht immer gleich segeln – dann kann ich mich ja jetzt beruhigt zurücklehnen und mir ein leckeres Bier bestellen… Prost.
Nach ungefähr einer Stunde voller angenehmer Gespräche und tollen Eindrücken, vorbei an Pudagla, Ückeritz und Loddin erklingt eine kleine Glocke und eine freundliche Stimme bittet uns unter Deck… das Essen ist serviert. Es erwartet einem ein reichlich gedeckter Tisch mit diversen Köstlichkeiten ( vorwiegend Fisch ) – eine köstliche Fischsuppe sowie Brot mit verschiedenen Fleisch- und Käseaufschnitt. Das Essen wurde von allen Gästen sehr positiv aufgenommen – leider war ich noch nie der große Fischfreund und hab mich mit Brot und Käse begnügt – Alternativen wurden leider nicht geboten… Schade, aber okay – satt bin ich trotzdem geworden!
Wirklich fasziniert war ich von der ruhigen Lage des Schiffes – unter Deck haben sich die Deckenlampen leicht bewegt – Bewegungen gespürt habe ich jedoch nicht. Ich muss allerdings gestehen, dass ich wohl einen perfekten Tag erwischt habe – warm, sonnig und kaum Wind.
Nach dem Essen ging es wieder zurück aufs Oberdeck und zu meiner Überraschung ist die Sonne auf die andere Seite gewechselt – wir haben mittlerweile gewendet und befinden uns auf dem Rückweg. Begleitet von einem Heißluftballon und einem traumhaften Sonnenuntergang nehmen wir Kurs auf den Hafen Neppermin.
Nach ungefähr 3 Stunden waren wir wieder an unseren Startpunkt zurückgekehrt – mit einem lächeln im Gesicht, vielen tollen Erinnerungen und der Gewissheit, dass dies nicht meine letzte Fahrt mit der Weißen Düne gewesen sein wird.
Autor: Mathias Blum | Juli 2019
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